Medikamentöse Behandlung
Demenzerkrankungen sind heute noch nicht heilbar. Nach einer ausführlichen Diagnostik und dem Feststellen einer irreversiblen Demenz sollte bei der medikamentösen Behandlung immer die Lebensqualität aller Beteiligten im Mittelpunkt stehen.
Zu den anerkannten Medikamenten zählen sogenannte Antidementiva. Diese können den Krankheitsverlauf verzögern, aber nicht stoppen oder heilen. Wichtig beim Einsatz aller Medikamente ist die genaue Beobachtung der Wirkung und Nebenwirkungen. Die vorhandenen Fähigkeiten und die Lebensqualität des Erkrankten sollten nicht eingeschränkt werden.
Der allgemeine Gesundheitszustand sollte regelmäßig durch den Hausarzt überprüft werden, da der Erkrankte Beschwerden im fortgeschrittenen Stadium nicht äußern kann. Körperliche Beschwerden können zur Verschlechterung des geistigen Zustands führen und möglicherweise Ursache für Verhaltensauffälligkeiten wie beispielsweise permanentes Rufen sein.
Nichtmedikamentöse Hilfen
Über die medizinische Behandlung hinaus, gibt es zudem zahlreiche Möglichkeiten, den Erkrankten zu unterstützen.
Die Ergotherapie unterstützt Menschen, die in ihren Alltagsfähigkeiten eingeschränkt sind. Ergotherapie können Menschen mit Demenz auf Rezept erhalten.
Die Physiotherapie kann die körperlichen Auswirkungen einer Demenzerkrankung verzögern. Auf diese Weise kann gezielt beispielsweise Sturzprävention getätigt oder die Einschränkung der Beweglichkeit hinausgezögert werden.
Milieutherapeutische Ansätze werden umweltgestalterische Maßnahmen genannt, die dem Erkrankten soviel an Orientierung und Unterstützung wie möglich geben sollen. Das heißt, dass bei allen Vorsichtsmaßnahmen im Wohnumfeld, das Gewohnte erhalten werden soll. Des Weiteren können Notizzettel oder Bilder die Orientierung erleichtern, beispielsweise eine Telefonliste mit Foto.
Die Musik gilt als Königsweg in die Welt der Menschen mit Demenz. Auch wenn die Sprache kaum noch vorhanden ist, reagieren Menschen mit Demenz sehr deutlich auf Musik und äußern sich zum Teil wieder.
Ein wichtiger Bereich im Umgang mit demenzerkrankten Menschen stellt die Biografiearbeit dar. Hierbei geht es um das erlebte Leben – was hat ihn zu dem gemacht, der er heute ist? Wenn man die Vorlieben, Ängste und Fähigkeiten des Erkrankten kennt, besteht eher die Chance, seine Welt zu verstehen.
Ein weiterer wichtiger Zugang kann über Tiere geschaffen werden. Tieren gelingt es, auf der „richtigen“ Ebene den Menschen mit Demenz zu begegnen und mit ihnen in Kontakt zu treten. Durch Emotionen und sinnliche Wahrnehmungen wie streicheln, berühren, Wärme und bedingungslose Akzeptanz vermitteln sie dem Erkrankten Geborgenheit, ein Gefühl des Angenommen- und Verstandenseins unabhängig von Aussehen, Verhalten oder kognitiven Leistungsfähigkeiten.