Das Netzwerk Pflegebegleitung, welches sich aus dem Modellprojekt gem. § 45d SGB XI im Jahre 2012 in Thüringen nachhaltig etablieren konnte, ist ein Angebot für pflegende Angehörige und alle, die in Kontakt mit zu Pflegenden stehen. Im Rahmen des Projektes werden Angehörige sowie Menschen, die sich um eine zu pflegende Person sorgen, von speziell qualifizierten ehrenamtlichen Pflegebegleiter*innen begleitet und unterstützt.

Das Angebot ist niedrigschwellig, nachbarschaftlich, unentgeltlich und offen.

Die Zielgruppen sind:

  • pflegende Angehörige (im Entscheidungsprozess der Pflegeübernahme)
  • pflegende Angehörige während der Zeit der Sorge und Pflegearbeit
  • pflegende Angehörige, die sich um Erkrankte im Heim kümmern
  • pflegende Angehörige, die die Gepflegten durch Tod bedroht sehen oder bereits verloren haben
  • pflegende Angehörige, die nach der Pflege völlig erschöpft sind und sich neu orientieren wollen
  • Nachbarn/Freund*innen, die sich um Erkrankte kümmern
  • pflegende Angehörige von Kindern und Jugendlichen

Das Profil und Aufgabenverständnis des Projektes ist an den Bedarfslagen der pflegenden Angehörigen ausgerichtet. Es ergeben sich folgende Ziele für das Projekt:

  • Befähigung zur selbstbestimmten und -organisierten Übernahme der eigenen Angelegenheiten (Hilfe, es selbst zu tun)
  • Rückgriff auf eigene Ressourcen und Kraftquellen
  • Verteilen der Lasten auf mehrere Schultern
  • (Wieder-)Gewinnung von Lebensfreude und Lebensqualität

Die Aufgaben der ehrenamtlichen Pflegebegleiter*innen umfassen:

  • der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu den pflegenden Angehörigen zur Unterstützung der Angehörigen nach konkreten Wünschen und Bedürfnissen
  • Entlastung/Unterstützung durch Gespräche
  • Trost spenden
  • Hinweise auf Entlastungsmöglichkeiten
  • dabei helfen, dass Angehörige eigene Bedürfnisse nicht vernachlässigen
  • Herstellung von Kontakt zu professionellen Diensten
  • Begleitung bei Behördengängen
  • geben Informationen über Unterstützungsmöglichkeiten in der Region weiter
  • helfen beim Auffinden des richtigen Angebots
  • regen zur Planung der Pflege und Organisation des Pflegealltags an
  • würdigen die Pflegetätigkeit der Angehörigen

Sie führen selbst keine pflegerischen oder hauswirtschaftlichen Leistungen durch und machen keine Pflegeberatung im Sinne der Pflegekassen.

Das Pflegebegleitungskonzept wird auf regionaler Ebene durch die Bausteine: Projektinitiator*innen (PI) und Pflegebegleiter (PB) organisiert. Projektinitiator*innen fungieren als Standortverantwortliche und sind hauptamtlich bei Trägern angestellt. Sie sind diejenigen, die innerhalb des Projektes zunächst selbst qualifiziert werden, um dann anschließend ehrenamtliche Pflegebegleiter*innen zu akquirieren, zu begleiten und für die Unterstützung der pflegenden Angehörigen zu schulen.

Eine Übersicht der aktuellen Standorte in Thüringen finden Sie hier. Die Standorte in Thüringen werden durch die Koordinatorin der Alzheimer-Gesellschaft Thüringen e.V. unterstützt und vernetzt.

Besteht auch Ihrerseits Interesse daran, sich für das Projekt Pflegebegleitung in Thüringen zu engagieren, so setzen Sie sich sehr gerne mit der Koordinatorin der Alzheimer Gesellschaft Thüringen e.V. in Verbindung.